Hans Staden war ein deutscher Seefahrer und Abenteurer, der im 16. Jahrhundert lebte. Geboren wurde er vermutlich um das Jahr 1525 in Homberg (Efze) in Hessen.
Staden war zweimal als Seemann in südamerikanischen Gewässern unterwegs. In den Jahren 1547 bis 1549 war er Teil der Crew des französischen Captains Jean Ango und segelte nach Brasilien. 1550 kehrte er nach Europa zurück und schloss sich erneut einer Expedition nach Brasilien an, die diesmal von dem deutschen Seefahrer und Entdecker Hans von der Elbe organisiert wurde.
Während seiner zweiten Reise wurde Staden von Tupinambá-Indianern gefangen genommen und zum Stammeshäuptling namens Cunhambebe gebracht. Er konnte sein Leben jedoch dadurch retten, dass er den Tupinambá seine Kenntnisse in der Metallverarbeitung demonstrierte. Staden verbrachte insgesamt neun Monate in Gefangenschaft, bevor er im Januar 1555 von französischen Siedlern aus ihrer Handelsniederlassung in "French Antarctica" befreit wurde.
Nach seiner Rückkehr nach Europa schrieb Staden ein Buch mit dem Titel "Warhaftige Historia und Beschreibung eyner Landtschaft der Wilden, Nacketen, Grimmigen Menschenfresser-Leuthen in der Neuen Welt America gelegen" (1557), in dem er über seine Erlebnisse in Brasilien berichtete. Dieses Buch wurde ein großer Erfolg und eine wichtige Quelle für Informationen über die indigene Bevölkerung Südamerikas im 16. Jahrhundert. Es wurde in mehrere Sprachen übersetzt und veröffentlicht.
Hans Staden verstarb vermutlich um das Jahr 1576 in hessischem Bockenheim. Sein Buch und seine Geschichten trugen dazu bei, das Interesse an Südamerika und den indigenen Kulturen zu wecken und stellen heute eine wertvolle historische Quelle dar.
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